Umweltbeobachtung am Artenschutzturm

C-Hack-Team des Jugendforschungszentrums Calw weiter aktiv

Die Arbeit des Jugendforschungszentrums Calw (JFZ) geht in Corona-Zeiten, unter Einhaltung der Hygienerichtlinien und meist online, weiter. Am Artenschutzhaus in Stammheim, das auch von der Stadt initiiert ist, wurden von Seiten des JFZ einige Proiektideen weiter bearbeitet und fertiggestellt.

Immer mal wieder sieht man Türmchen in der Landschaft stehen, das aus den Zeiten der Überlandleitungen übrig geblieben ıst. Manche davon werden abgerissen, andere stehen ungenutzt leer. Auch im Slarnmheimer Feld gibt es ein solches Überbleibsel, dessen Transformator und Elektrik bereits seit langem abgebaut wurden.
2018 entstand die idee der Nutzung als Artenschutzhaus und damit ein gemeinsarnes Projekt mit interessierten Vereinen zu starten. Unter der Regie des städtischen Urnwellbeauftragten bot der lokale Energieversorger unter anderem dem Jugendforschungszentrum der Region Calw und dem NABU das zwölf Meter hohe Gebäude für eine alternative Nutzung an. Die NABU-Naturschützer haben dort Nistkästen und Fledermaushöhlen angebracht, die intensiv genutzt werden. Weitere Maßnahmen zum Artenschutz sind im Umfeld angedacht.
Um auch anderen Interessierten Zugang zu geben, hat das C-Hack-Team des Jugendforschungszentrums Calw ein neues technisches Innenleben für den Turm
entwickelt. Den Anfang machten vier Solarpanels, die von der Firma Martin Walz Elektro + Solartechnik GmbH & Co. KG kostenfrei zur Verfügung gestellt wurden. Mit einer weıteren Spende aus lndustrierestbeständen von Li-Ionen Akkus wurde eine Energie-
speicherlösung gebaut, die auch in den dunklen Wintermonaten eine Stromversorgung rund um die Uhr sicherstellt.
Die gesamte Ladeelektronik und das Batteriemanagement haben die Elektronikexperten des Jugendforschungszentrums selbst aufgebaut. Körnpf-Recycling stellt dem Turm einen Internetzugang frei zur Verfugung, der mittels Richtfunkstrecke erreicht wird. Erste Sensoren konnten am Turm angebracht werden, die über die Webseite des Teams ihre Messergebnisse anzeigen. Dank dessen gibt es eine WebCam, die einen Überblick über das Stammheimer Feld erlaubt So kann man sich auch von außerhalb einen Eindruck über das Wetter in Calw verschaffen. Die Sensoren ermöglichen noch mehr: Mit dem Fledermausscanner werden die Ortungssignale der Fledermäuse, die im hohen Ultraschallbereich liegen und deshalb für Menschen unhörbar sind, sichtbar gemacht. Auf einer Frequenzskala ist zu sehen, welche Ultraschalltöne aufgezeichnet wurden.
Wer einmal in die Weil des Amateurfunks eintauchen will, ohne eine Lizenz erwerben zu müssen und ohne Funkgeräte anzuschaffen, kann das Amateurradio des Turms per Web-Browser ausprobieren. Die Webseite des Turms ist unter https://c-turm.c-hack.de
erreichbar. Wer sich für technische Dinge interessiert und vielleicht sogar mitmachen möchte, findet unter https://c-hack.de weitere Informationen zu den kreativen
Projekten des Calwer Makerspaces. Das Projekt Artenschutzturm wird in einer der nächsten Ausgaben des Calw Journals nochmal näher vorgestellt.