Schutzausrüstung aus dem 3D-Drucker
Jugendforschungszentrum stellt Visiere her
Calw. Das Jugendforschungszentrum (JFZ) Calw stellt seit einiger Zeit selbst Gesichtsvisiere her. Diese sollen vor allem Berufsgruppen, die viel mit Menschen zu tun haben und dadurch besonders gefährdet sind, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, schützen.
Durch den Artikel in unserer Zeitung, in dem zu lesen war, dass die Stadt Calw nun selbst Desinfektionsmittel herstellt, wurden die Betreuer des JFZ auf die Thematik aufmerksam, erzählt Betreuer Mike Wunderlich. Sie wollten helfen. "Schnell sind wir auf die Initiative ›Maker vs. Virus‹ gestoßen und wurden speziell auf die Visiere aufmerksam, welche sich mit 3D-Druckern und Lasercuttern fertigen lassen", meint er. Um jedoch nicht am Bedarf vorbei zu produzieren, fragten die Betreuer zunächst beim Verwaltungsstab Corona der Stadt an, ob dieser überhaupt einen entsprechenden Bedarf sehe.
Zahl ausbauen
Die eindeutige Antwort lautete: Ja. "Also begannen wir mit der Produktion", meint Wunderlich. Insgesamt seien mittlerweile sechs 3D-Drucker im Einsatz. Diese seien zum einen Drucker des JFZs und zum anderen Drucker von Privatpersonen, die bei der Produktion helfen.
Darüber hinaus stehe die Calwer Einrichtung im Austausch mit dem Verein "Hobbyhimmel" aus Stuttgart-Feuerbach, um aus den dort bereits gewonnenen Erfahrungen zu lernen und die Materialbeschaffung der Visiere zu bündeln. "Zusätzlich ist die schnelle Unterstützung des Oberbürgermeisters Florian Kling bei der Beschaffung sehr hilfreich", lobt er.
"Mittlerweile haben wir eine Tagesproduktion von ungefähr 15 Visieren, welche wir aktuell durch die Hilfe von weiteren privaten Druckern drastisch ausbauen", sagte Wunderlich schon vor einigen Tagen.
Im regulären Betrieb unterstüzt das JFZ Calw Kinder und Jugendliche dabei, Technologien zu entdecken und mit ihnen zu experimentieren. "Nun helfen uns diese Technologien dabei, andere zu unterstützen", freut sich der Betreuer.