Aus einem Trafo- wurde ein Zwitscherturm

Tolle Kooperation des NABU Calw, des Jugendforschungszentrums und der Stadt

Klasse, wenn man für ein ausgedientes Bauwerk eine nachhaltige Nutzung findet. So geschehen mit dem alten Trafoturm zwischen Calw und Stammheim. Dort trifft nun Natur auf Technik, dank der guten Zusammenarbeit der Stadt, dem Calwer Jugendforschungszentrum und der NABU Ortsgruppe Calw.

Vielleicht ist schon aufgefallen, dass es rund um den Turm brummt, raschelt und vor allem zwitschert. An den Außenmauern haben die NABU-Mitglieder Nistkästen angebracht. So können Fledermäuse, Schwalben, Mauersegler, Meisen, Sperlinge und Rotschwänzchen ein neues Zuhause finden. Und auch das lnsektenhotel direkt am Eingang ist inzwischen sehr belebt. Gleich daneben wird der Hof Dicke in der nächsten Saison noch einen Blühstreifen angelegen, der den Tieren künftig als zusätzliche Futterquelle dienen soll.

Ein Stilbruch zu den tierischen Bewohnern sind die Solarpanels an der Seitenwand. Ein Blick ins Innere des Turms zeigt, hier sind Technikbegeisterte am Werk. Und das stimmt. Die C-Hacker des Jugendforschungszentrum haben mit einer Photovoltaikanlage dafür gesorgt, dass der „Zwitscherturrn", wie er benannt worden ist, energieautark läuft. Die Jugendlichen haben dort tolle Projekte umgesetzt. Ein Seismograf zeichnet Erdbebenwellen auf, Zählrohr registriert radioaktive Strahlung und die Webcam nimmt regelmäßig Bilder der Umgebung auf. „Eine Wetterstation soll noch folgen", berichtet Ralf Stoffels, der die Jugendlichen mit Rat und Tat unterstützt.

Markus Mosdzien, Renate Fischer (NABU), Cornelia Kuchel (NABU) und Ralf (JFZ)(v.l.)

Markus Mosdzien, der Umweltbeauftragte der Stadt, ist von dem Gemeinschaftsprojekt begeistert. „Es war klar, der Turm wird nicht mehr gebraucht und in der Stadtverwaltung haben wir überlegt, was daraus werden kann." Sie sprachen mit dem Jugendforschungszentrurn und dem NABU Calw. Beide waren sofort angetan von der Idee, den alten Trafoturm zu nutzen. Die Stadt pachtete den Turm von der ENCW und baute eine Zwischenebene ein, um den oberen Bereich erreichbar zu machen. Das C-Hack-Team des Jugendforschungszentrums startete zuerst mit Projekten in und an dem Bauwerk. Dass der NABU Calw ebenfalls mit an Bord ist, macht den ohnehin schon be- sonderen Technik-Turrn noch ein Stück interessanter. Denn es ergeben sich auch neue und spannende Möglichkeiten für beide Seiten. „Es wäre ganz toll, wenn das C-Hack uns Kameras in den Mauerseglernistkästen installieren könnte“, sagt Renate Fischer, die Vorsitzende des NABU Calw.